Martin Luther (1483–1546) schrieb 1524 an die Ratsherren der deutschen Städte: Wir brauchen neue Schulen, an denen die Alten Sprachen unterrichtet werden und die damit einen eigenen kritischen Zugang zum Bibeltext ermöglichen. Jungen und Mädchen sollten überhaupt gut gebildet werden, da die Kirche und insbesondere auch der Staat tüchtigen und gebildeten Nachwuchs benötigen. Es ist nun Aufgabe der öffentlichen Hand, diese Schulen und die dazugehörigen Bibliotheken zu errichten und dauerhaft zu finanzieren.
Luthers Ratsherrenschrift führte schon bald vielerorts zur Gründung von evangelischen Ratsschulen, die oft noch heute als Humanistische Gymnasien Bestand haben.
Die vorliegende Ausgabe präsentiert Luthers Schrift in Kopie, Transkription und Übertragung und erschließt sie mit einer Einleitung, mit Erläuterungen und mit einem Register. Auch nach 500 Jahren gilt nämlich: Wir brauchen Schulen, an denen die Alten Sprachen unterrichtet werden.
Speyer: KDV 2023. 124 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-939526-59-9
7.– Euro
https://books.google.de/books?id=FlDGEAAAQBA
Besprechung von Michael Wissemann auf https://www.altphilologenverband.de/index.php/veroeffentlichungen-6/79-neuerscheinung-des-monats.